Friedhof am Mühlenberg
Seit 1827 werden Eckernförder Bürger nicht mehr auf dem Gelände um die St.-Nicolai-Kirche beigesetzt, sondern auf dem Friedhof Am Mühlenberg, Schleswiger Straße 1.
Die gepflegte Anlage mit altem Baumbestand, mit Kapelle, Denkmalen und Gruften gilt als historisch bedeutungsvoll und dient vielen Eckernförder Familien als letzte Ruhestätte. Die Totenbeliebung von 1629 schenkte im Jahre 1827 ein Grundstück am Alten Mühlenberg, das eigentlich auf Borbyer Grund und Boden lag, der Kirchengemeinde St. Nicolai Eckernförde. Auf dem alten Friedhof Am Mühlenberg erinnert das obeliskartige Denkmal der Beliebung an die großherzige Stiftung. Der Offizier Müller vom Schleswigschen Jägerkorps, das in Eckernförde in Bürgerquartier lag und hier garnisoniert war, erhielt von der Kirchengemeinde den Auftrag, einen Plan der Friedhofsanlage zu entwerfen und die Ausführung zu beaufsichtigen. Nach diesem Entwurf, der noch heute erhalten ist, sollte ein großes Kreuz von Baumalleen entstehen. Das Friedhofsgelände wurde von vier Alleen in vier Quadrate geteilt. Damals entstanden also die Ulmen, die noch heute die vier einzelnen Begräbnisstätten kennzeichnen.
Am 14.6.1827 beschlossen der Vorstand, die Beisitzer und die Zwölfer-Beliebung, dass vor dem Grab des ersten Toten der Beliebung ein Monument der Gilde errichtet werden soll. Aber der Bürgermeister der Stadt Eckernförde konnte die Kirchengemeinde und die maßgebenden Persönlichkeiten der Beliebung davon überzeugen, dass das Stiftungsdenkmal inmitten des Achsenkreuzes des Friedhofes errichtet werden müsste. Im alten Heimatbuch von Jessen und Kock kann man einige Zeilen über die weitere Vergrößerung des alten „Friedhofes“ nachlesen. Die erste Anlage 1827 reichte bis zur heutigen Kapelle; dort stand ehemals das Haus des „Totengräbers“, der nördliche Teil des Kirchhofs ist 1878 und 1898 hinzugekommen. Die Kapelle ist nach dem Entwurf des damaligen Direktors der Baugewerkschule, Spetzler, gebaut, nachdem das Haus des Friedhofsbeamten verlegt worden war. Eine besondere Leichenhalle, heute Gerätehalle, wurde 1889 angelegt. Erinnerungsstätten aus den Kriegen 1848/51, 1864, 1870/71 mahnen an frühere Kriegszeiten.